EL-DE-Haus - NS-Dokumentationszentrum

Gedenkstätte im ehemaligen Kölner Gestapo-Haus
Zeitzeugen, Dokumentation

Das EL-DE-Haus ist das ehemalige Gebäude der Gestapo mit einem Gefängnis im Kelles des Gebäudes in der Kölner Innenstadt, das zwischen 1935 und 1945 zum Inbegriff nationalsozialistischer Schreckensherrschaft wurde. Die Bezeichnung EL-DE kommt von den Namensinitialen des Kölner Kaufmanns Leopold Dahmen (L. D.). Das NS-Dokumentationszentrum bietet mit der Dauerausstellung 'Köln im Nationalsozialismus' einen umfangreichen Überblick für diese Zeit an. Die Gedenkstätte Gestapo-Gefängnis im Keller mit den komplett erhaltenen Zellen mit über 1800 Inschriften der Gefangenen in verschiedenen Sprachen ist aktuell gerade mit vielen neuen Informationen über die Gefangenen und ihre Schicksale ausgestattet worden. Dazu neu ist, dass ein Gedenkraum im ehemaligen Wachbereich geschaffen worden ist und der Tiefkeller mit dem Bunker der Gestapo zugänglich ist. Betreten werden kann auch eine Isolierzelle, die bislang verschlossen war.

Das Gebäude wurde im Auftrag von Leopold Dahmen 1934/35 nach den Plänen des Architekten Hans Erberichs als Wohn- und Geschäftshaus am Appellhofplatz, Ecke Elisenstraße, erbaut. Noch während des Rohbaus wurde es von der Kölner Gestapo beschlagnahmt und die Mietverträge, die bereits abgeschlossen waren, aufgehoben. Am 1. Dezember 1935 bezog die Kölner Gestapo das Haus und baute durch Häftlinge zehn Zellen, die mit eisernen Pritschen ausgestattet wurden, kleine Wachräume, sowie kleine nischenartige Wasch- und Toilettenräume im Keller des Hauses. Der Keller war über zwei steile Treppen zugänglich, die mit Eisengittern gesichert wurden. Der Haupteingang war über den Appellhofplatz zugänglich, der Nebeneingang über die Elisenstraße.

Die meisten Häftlinge waren Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Die Gestapo ging auch gegen Widerstandskämpfer vor. Unter anderem wurden Mitglieder der Ehrenfelder Gruppe, von denen einige zu den Edelweißpiraten gehörten, und die Organisation 'Komitee Freies Deutschland' ins Visier genommen. Unter den Verhafteten waren unter anderem Altbundeskanzler Konrad Adenauer, Jean Jülich und Gertrud Koch, Peter Schäfer und Hein Bitz.

Ausgehend von der Gedenkstätte im Keller, ist es vor allem ein Dokumentations- und Forschungszentrum, das ein Museum enthält und eine Bibliothek als Lern- und Bildungsort. Als Museum ist die Dauerausstellung 'Köln im Nationalsozialismus' zu besichtigen. Die öffentliche Fachbibliothek steht vor allem Schülern und Studenten zur Verfügung und darüberhinaus werden Projekte der Schüler gefördert. Aber auch jedem anderen interessierten Bürger steht die Bibliothek kostenlos zur Benutzung zur Verfügung. Eine weitere Aufgabe des Zentrums ist eine umfangreiche Sammlung von Zeitzeugenberichten, Fotos und Aktenschriftstücken aus der Zeit des Nationalsozialismus (auch davor und danach). Die Datenbank 'Erlebte Geschichte' ist unter www.eg.nsdok.de abrufbar.

Das NS-Dokumentationszentrum zeigt Sonderausstellungen und bietet zahlreiche Veranstaltungen. Ein neues Angebot ist die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs), die mit Rat und Tat auch im Umfeld Kölns zur Verfügung steht.

Öffnungszeiten der Bibliothek:
Di und Mi 10 - 16 Uhr,
Do 10 - 18 Uhr,
Fr 10 - 13 Uhr

Kontakt

Appellhofplatz 23-25

50667 Köln [ Innenstadt ]

Tel.: +49 221 22126332

Fax: +49 221 22125512