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Maryam Akhondy

Musik, Kulturvermittlung

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Maryam Akhondy

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Maryam Akhondy ist Sängerin, Musikerin, Chorleiterin und (Mit-)Initiatorin deutsch-iranischer Kulturprojekte. In den 1980er-Jahren war sie eine der Mitbegründerinnen der iranischen Musikszene im deutschen Exil. 2023 erhielt Maryam Akhondy den WDR-Jazzpreis in der Kategorie Musikkulturen.

Maryam Akhondy wuchs in Teheran (Iran) auf und gehört zur mittleren Generation der Virtuosinnen des klassi...
Maryam Akhondy ist Sängerin, Musikerin, Chorleiterin und (Mit-)Initiatorin deutsch-iranischer Kulturprojekte. In den 1980er-Jahren war sie eine der Mitbegründerinnen der iranischen Musikszene im deutschen Exil. 2023 erhielt Maryam Akhondy den WDR-Jazzpreis in der Kategorie Musikkulturen.

Maryam Akhondy wuchs in Teheran (Iran) auf und gehört zur mittleren Generation der Virtuosinnen des klassischen persischen Gesangs. Bereits als Schülerin gewann sie erste Wettbewerbe. Im Alter von 18 Jahren begegnete sie dem bekannten Musiker und Opernregisseur Esmail Mehrtasch, der ihr Gesangstalent förderte und sie unterrichtete. Parallel zum anschließenden Studium der Theaterwissenschaft an der Akademie der schönen Künste besuchte Maryam Akhondy das renommierten Tschawosch-Institut in Teheran. Dort erhielt sie Gesangsunterricht bei Ostad Nasrollah Nassepour und erlernte bei ihm Radif, die Ordnung und Systematik persischer Musik, und Tahrir, die charakteristische Gesangstechnik in der traditionellen iranischen Kunstmusik.

Es folgen erste Gesangsauftritte, unter anderem im staatlichen iranischen Rundfunk. Wegen des seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 bestehenden Gesangsverbots für Frauen ließ sich Maryam Akhondy 1986 in Köln nieder.

Als Sängerin und Initiatorin von Musikprojekten ist Maryam Akhondy eine der vielseitigsten iranischen Musikschaffenden. Von 1995 bis 1999 war sie die Stimme des Kölner Weltmusikorchesters „Schäl Sick Brass Band“ und verband mit diesem erstmals persische Texte mit westlichen Klängen. Für die mit Maryam Akhondy aufgenommenen Alben „Majnoun“ und „Tschupun“ wurde die Band für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Eine vom Goethe-Institut organisierte Tournee führte Akhondy 2004 mit der Musikgruppe in den Libanon, nach Syrien, Jordanien, Palästina und Ägypten.

2023 erhielt Maryam Akhondy den WDR-Jazzpreis in der Kategorie Musikkulturen. In der Begründung zur Preisvergabe wird ihr Engagement für iranische Frauen im Bereich der Musik und ihre Rolle als „aktive Brückenbauerin zwischen den verschiedenen Musikkulturen, persischen und europäischen, klassischen und modernen Spielweisen“ hervorgehoben.

EIGENE PROJEKTE

Maryam Akhondy leitet zwei Musikensembles und einen Frauenchor. Das von ihr 1989 gegründete „Ensemble Barbad“ spielt traditionelle persische Kunstmusik, die, was deren feierlichen Ernst und die Bedeutung innerhalb der iranischen Musik angeht, mit der Klassischen Musik in Europa vergleichbar ist. Akhondys Vokalgruppe „Banu“ ist das weltweit erste Projekt, in der die Gesänge iranischer Frauen im Mittelpunkt stehen.

Maryam Akhondys musikalische Arbeit umfasst auch die Beschäftigung mit anderen Epochen und Genres iranischer Musik, darunter ein Konzert-Projekt mit zoroastrischen Klängen und Gesängen aus vorislamischer Zeit, das 2012 beim Festival Musica Sacra International uraufgeführt wurde. Für das gleiche Festival erarbeitete sie 2016 ein Bühnenprogramm über die „Zaar“-Musik südiranischer Stämme, die von arabisch-afrikanischer Trancemusik beeinflusst ist.

2013 gründete Maryam Akhondy ihre jüngste Musikgruppe, „Maryam Akhondy’s Paaz“. Das international besetzte Quintett spielt neu arrangierte persische Chansons aus der Zeit des iranischen Rundfunks bis zur Islamischen Revolution und von Jazz und Klassik beeinflusste Kompositionen der beteiligten Musiker.

CD-PRODUKTIONEN

Die von Maryam Akhondy selbst produzierten Tonträgern sind meist Konzeptalben. So hatte ihr 2004 veröffentlichtes Werk „Banu – Songs of Persian Women“ die Gesangskultur der Frauen im Vielvölkerstaat Iran zum Inhalt. Im 2006 mit dem Ensemble Barbad aufgenommenen Album „Sarmast – Iranian Art Music for Texts of Persian Poets“ ging es um die Vertonung von Texten bedeutender persischer Dichter. „Maryam Akhondys Paaz – Live at WDR“ erschienen im Jahr 2016 und behandelt eine auch von westlicher Musik beeinflusste Epoche in der Geschichte des Iranischen Rundfunks.

2021 veröffentlichte Maryam Akhondy eine CD mit alten iranischen Gassenhauern, die sie für dieses Projekt neu eingesungen hat. Das Album beinhaltet auch ein Stück, in dem Akhondy in die Rolle eines Morscheds schlüpft, des den Takt vorgebenden Trommlers in den traditionellen Gymnastikhallen iranischer Männer. Das Projekt knüpft an ihr 1997 geschriebenes Musiktheaterstück „Andaruni“ an, in der es um privateste, nur im engsten Kreis iranischer Familien gesungene Lieder geht.

KOOPERATIONEN

Als Solistin hat Maryam Akhondy mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichsten Genres kooperiert, darunter der Opernsänger Holger Falk mit dem sie klassischen persischen Gesang und deutsche Kunstlieder im Rahmen einer Konzertreihe präsentierte. Mit der belgische Lautenistin Sophie vanden Eynde trat sie 2018 bei den Händel-Festspielen in Halle auf. Bereits 2009 stand Maryam Akhondy mit Bobby McFerrin bei der Europa-Premiere von dessen Projekt „Bobble“ in Basel auf der Bühne. 2016 fanden sie und der Jazz-Pianist und Weltmusiker Mike Herting zum Duo „Akhondy & Herting – Interkontinentale Musik“ zusammen.

LEHRTÄTIGKEIT

Maryam Akhondy engagiert sich als Musikpädagogin im Feld der traditionellen iranischen Musik und bei interkulturellen Musikprojekten. Sie gibt seit 20 Jahren Gesangsunterricht und Workshops, u.a. beim Frauenmusikfestival Women of the World im dänischen Aarhus, der Stimmenwerkstatt in Lörrach und der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf. Maryam Akhondy ist Absolventin des „Zertifikatslehrgangs Musikpädagogik für Musikerinnen und Musiker mit unterschiedlichen Kulturen“ und Dozentin für interkulturelles Singen beim Landesmusikrat NRW.


Kontakt MARYAM AKHONDY
Chorleitung/Workshops/musikalische Konzepte:
persischemusik [at] web.de

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