Tristano Unchained | live recording
Loft
youtu.be/N-AOwdDOeiA
Beim Bandnamen Tristano Unchained denken Cineasten im ersten Moment vielleicht an Django Unchained von Quentin Tarantino, Jazzkenner*innen denken aber natürlich an Lennie Tristano. Der blinde Pianist und Komponist hat Ende der 1940er Jahre dem Bebop eine neue Wendung verliehen, als er seine Erfahrungswerte aus der klassischen Musik, aus der Polytonalität der Moderne und dem Kontrapunkt des Spätbarocks mit den swingenden Blue Notes des afro-amerikanischen Jazz verwob. So erschuf Tristano Musik von enormem ...
youtu.be/N-AOwdDOeiA
Beim Bandnamen Tristano Unchained denken Cineasten im ersten Moment vielleicht an Django Unchained von Quentin Tarantino, Jazzkenner*innen denken aber natürlich an Lennie Tristano. Der blinde Pianist und Komponist hat Ende der 1940er Jahre dem Bebop eine neue Wendung verliehen, als er seine Erfahrungswerte aus der klassischen Musik, aus der Polytonalität der Moderne und dem Kontrapunkt des Spätbarocks mit den swingenden Blue Notes des afro-amerikanischen Jazz verwob. So erschuf Tristano Musik von enormem Formbewusstsein und zugleich von einer luftigen, harmonisch offenen Qualität. Daran waren damals viele interessiert, die später als „Cool Jazzer“ bezeichnet wurden, wie zum Beispiel die Saxophonisten Lee Konitz und Warne Marsh. Und immer noch fasziniert im Hier und Jetzt ist davon auch der Saxophonist Julian Bossert. Deswegen hat er seine Band „Tristano Unchained“ genannt.
Außerdem hat Julian Bossert ein großes Faible für die Kunst der Kontrafaktur – auf Englisch contrafact. Auch Lennie Tristano beherrschte sie, sie war im Jazz besonders in den 1940er und 50er Jahren relativ weit verbreitet. Dabei wird über die Akkordfolge eines schon vorhandenen Stücks eine neue Melodie gespielt. Das klingt lapidar, ist es aber nicht, denn die Veränderung kann so tiefgreifend sein, dass man tatsächlich von einer neuen, eigenen Komposition sprechen darf. Stücke wie „Ornithology“ von Charlie Parker über die Akkorde des Musicalhits „How high the moon“ beweisen das. Auf dem 2021 erschienenen Album „Wild Horses“ seiner Band „Tristano Unchained“ hat auch Julian Bossert einige Stücke inspiriert von den Harmonien historischer Jazzstücke komponiert. Es war das dritte Album, das der 1988 in Pforzheim geborene Musiker als Bandleader herausgebracht hat. Nachdem er sein Studium an der Musikhochschule in Nürnberg mit einem Master in Jazzarrangement und Komposition abgeschlossen hat, zog es ihn vor etwa acht Jahren nach Köln. Dort sind er und seine Mitmusiker zuhause. Inzwischen haben sie ein neues Album aufgenommen. Es heißt On Democracy, weil alle in gleichem Maße an der Musikentstehung beteiligt sind. Auf der Basis von Formen und Harmonien von Jazzstandards wird die Musik im Freiraum des Moments ausgestaltet.
Beate Sampson
www.loftkoeln.de/de/2023-trist...
HINWEIS: Im Jahr 2024 starten die Konzerte im LOFT in der Regel gegen 20 Uhr - das LOFT öffnet jeweils um 19.30 Uhr.
weitere Informationen zu den Preisen, Karten-Reservierungen und den Öffnungszeiten finden sich hier:
www.loftkoeln.de/de/karten/
__________________________________
Sounds like this:
youtu.be/N-AOwdDOeiA
When cineastes hear the band name Tristano Unchained, they might think of Quentin Tarantino’s Django Unchained, but jazz connoisseurs will naturally think of Lennie Tristano. The blind pianist and composer gave bebop a new twist at the end of the 1940s when he interwove his experience of classical music, the polytonality of modernism and the counterpoint of late baroque with the swinging blue notes of African-American jazz. In this way, Tristano created music with an enormous awareness of form and at the same time an airy, harmonically open quality. Many people were interested in this at the time who were later referred to as “cool jazzers”, such as saxophonists Lee Konitz and Warne Marsh. And saxophonist Julian Bossert is still fascinated by it in the here and now. That is why he has named his band “Tristano Unchained”.
Julian Bossert also has a great penchant for the art of contrafact. Lennie Tristano also mastered it, and it was relatively widespread in jazz, especially in the 1940s and 50s. A new melody is played over the chord sequence of an existing piece. This sounds succinct, but it is not, because the change can be so profound that one can actually speak of a new, original composition. Pieces like “Ornithology” by Charlie Parker over the chords of the musical hit “How high the moon” prove this. On the 2021 album “Wild Horses” by his band “Tristano Unchained”, Julian Bossert also composed several pieces inspired by the harmonies of historical jazz pieces. It was the third album that the musician, who was born in Pforzheim in 1988, released as a bandleader. After completing his studies at the University of Music in Nuremberg with a master’s degree in jazz arrangement and composition, he moved to Cologne around eight years ago. This is where he and his fellow musicians feel at home. They have now recorded a new album. It is called On Democracy because everyone is equally involved in the creation of the music. Based on the forms and harmonies of jazz standards, the music is created in the free space of the moment.
Beate Sampson
NOTE: In 2024, concerts at the LOFT will generally start at around 8 pm CEST - the LOFT will open at 7.30 pm CEST.
Information about prices, ticket reservations and our opening times can be found here:
www.loftkoeln.de/en/tickets/
- 05.01.2025, 18:00 Uhr
Hans Lüdemann – Piano Solo: „Resurrection“
- 11.01.2025, 20:00 Uhr
Route 66: Simon Nabatov Trio | live recording
- 13.01.2025, 20:00 Uhr
Paula Steimer Quintett
- 15.01.2025, 20:00 Uhr
BLUFF
- 16.01.2025, 20:00 Uhr
Ensemble für experimentelle Improvisation der HfMT Köln (Institut für Neue Musik )
- 18.01.2025, 20:00 Uhr
Ferdi Büchner Quartett | live recording
- 19.01.2025, 18:00 Uhr
Kulturforum Köln e.V. präsentiert: KulturDIALOG | Ostdeutsche Perspektiven in der Kölner Jazzszene
- 20.01.2025, 20:00 Uhr
Bachelorabschlusskonzert: Mathieu Clement – Schlagzeug | live recording
- 21.01.2025, 20:00 Uhr
Diaphane | Loriot · Loher · Hübsch · Costa
- 22.01.2025, 20:00 Uhr
Limerence: Love Letters – Ein interdisziplinäres Lesekonzert von Pascal Klewer | Mitschnitt für den Deutschlandfunk
- Altsaxophon
- Tenorsaxophon Stefan Karl Schmid
- Piano
- Bass Calvin Lennig
- Schlagzeug Fabian Arends
Veranstaltungsort
Loft
Deutscher Jazzpreis: "Club / Spielstätte des Jahres" 2021 & 2023 one of "10 of the best jazz clubs in Europe " the guardian, 2016 "...längst hat das Loft Weltruhm erspielt" Stadtrevue, 2010 Das LOFT im Kölner Stadtteil Ehrenfeld ist eben genau das: ein großräumiges Loft. Seit 1989 hat die musikalische Avantgarde dort ihr Zuhause, vor allem für Jazzstudierende ist es Szenebacking und Versuchslabor ...