Wieder einmal empfängt Paul Heller im Stadtgarten herausragende Musiker, darunter zwei hochkarätige Kreativkräfte aus Großbritannien: den Schlagzeuger Gary Husband sowie den Trompeter Percy Pursglove!

Zugleich rückt der Saxophonist in der jüngsten Ausgabe seiner Konzertreihe „Paul Heller invites“ die Musik eines besonderen Quintetts ins Zentrum: Zelebriert wird die faszinierende Klangwelt von V.S.O.P. The Quintet.

V.S.O.P.: Was für Liebhaber guten Cognacs eine verlässliche Prädikatsbezeichnung ist, ist für Jazz-Freunde Garant für feinsten akustischen Hard Bop. Herbie Hancock hatte Mitte der 1970er-Jahre Miles Davis gefragt, ob man nicht das legendäre, zweite Quintett des Trompeters reaktivieren solle. Davis sagte ab, um seine „elektrische“ Musikreise fortzusetzen, doch mit Freddie Hubbard stieß ein nicht minder virtuoser Trompeter zum Revival-Projekt. Das Newport Jazz Festival 1976 wurde zur Geburtsstunde von V.S.O.P. The Quintet – ein Dreamteam mit Herbie Hancock am Klavier, Wayne Shorter am Saxofon, Freddie Hubbard an der Trompete, Ron Carter am Kontrabass und Tony Williams am Schlagzeug.

Auch Paul Hellers handverlesenes Quintett bietet V.S.O.P., eine „Very Special One Time Only Performance“. Wobei ihm nicht der kleinste Ruch einer bloßen Coverband anhaftet. Neben seinen vertrauten Weggefährten Hubert Nuss am Klavier und Ingmar Heller am Kontrabass garantieren vor allem Gary Husband und Percy Pursglove ihre ganz eigene Lesart des musikalischen Materials.

Percy Pursglove bereichert seit einem Vierteljahrhundert die britische Jazz- und Improvisationsszene, spielte mit etlichen Jazzgrößen, darunter Vince Mendoza, die WDR Big Band und Pablo Held. Seit 2020 ist er Mitglied der NDR Big Band, die im kommenden Jahr Pursgloves ambitioniertes Opus „27: The Ferryman and His Unwanted Shades of the Dead“ erstaufführt. Gary Husband wiederum ist ein hochenergetischer Fusionmusiker, der laut Ian Carr Klavier und Schlagzeug gleichrangig behandelt und auf beiden technisch brillant ist. Als Schlagzeuger in Paul Hellers Quintett dürfte er sich als die treibende Kraft erweisen und der Musik seinen Stempel aufdrücken. Und wer weiß: Vielleicht erweist sich diese Quinett sogar als V.V.S.O.P., als „very very superior“. Dafür müsste es freilich mindestens fünf Jahre zusammenspielen. Schön wär’s!

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