












Die Frau ohne Schatten
Richard Strauss (1864 – 1949)
Die neue Oper verhalte sich zur ZAUBERFLÖTE so wie der ROSENKAVALIER zum FIGARO, beschrieb Hugo von Hofmannsthal schon 1911 in einem Brief an Richard Strauss seine Idee zu einer weiteren Zusammenarbeit. Tatsächlich erinnert in dem schließlich acht Jahre später uraufgeführten Werk vieles an Mozarts »Große Oper«: Die Begegnung verschiedener sozialer Klassen, die märchenhafte, mit hohem Symbolwert aufgeladene Handlung, aber vor allem das Bewusstsein einer elementaren Zeitenwende, die die bisherige Ordnung in Frage stellt und die Besinnung ...
Die neue Oper verhalte sich zur ZAUBERFLÖTE so wie der ROSENKAVALIER zum FIGARO, beschrieb Hugo von Hofmannsthal schon 1911 in einem Brief an Richard Strauss seine Idee zu einer weiteren Zusammenarbeit. Tatsächlich erinnert in dem schließlich acht Jahre später uraufgeführten Werk vieles an Mozarts »Große Oper«: Die Begegnung verschiedener sozialer Klassen, die märchenhafte, mit hohem Symbolwert aufgeladene Handlung, aber vor allem das Bewusstsein einer elementaren Zeitenwende, die die bisherige Ordnung in Frage stellt und die Besinnung auf die Grundwerte menschlichen Miteinanders zu einer akuten, dringlichen Frage macht. Und hier wie dort gilt, dass die Erkenntnis nur durch schwere Prüfungen erlangt wird. Dabei spielt der Schatten als Symbol weiblicher Fruchtbarkeit eine zentrale Rolle: Ihn handeln die Kaiserin, die selbst keine Kinder bekommen kann, und ihre Amme der in ihrer Ehe frustrierten Färbersfrau ab. Doch erst, als die Kaiserin erkennt, dass sie ihr Ehe- und Kinderglück nicht auf Kosten Anderer aufbauen will, öffnet sich der Weg für ein gesellschaftliches Miteinander.
Zur Inszenierung
An der Deutschen Oper Berlin hat Tobias Kratzer die monumentale Märchenoper ans Ende seines Strauss-Zyklus gesetzt: Blickt ARABELLA auf die Schwierigkeiten, eine gleichberechtigte Beziehung überhaupt zu beginnen, zeigt INTERMEZZO das Porträt eines Ehealltags, steht für ihn in DIE FRAU OHNE SCHATTEN die Herausforderung im Vordergrund, nach Jahren des Auseinanderlebens wieder zueinander zu finden. Eine Frage, die hier durch das ethische Problem der Leihmutterschaft weit über die Dimension des bloß Privaten hinauswächst.
Mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.
- Musikalische Leitung
- Inszenierung
- Bühne, Kostüme
- Licht
- Video Jonas Dahl Manuel Braun Janic Bebi
- Dramaturgie
- Kinderchor
- Chöre
- Der Kaiser Clay Hilley
- Die Kaiserin Daniela Köhler
- Die Amme
- Der Geisterbote
- Ein Hüter der Schwelle des Tempels Hye-Young Moon
- Erscheinung eines Jünglings Chance Jonas-O'Toole
- Die Stimme des Falken Nina Solodovnikova
- Eine Stimme von oben Stephanie Wake-Edwards
- Barak, der Färber Jordan Shanahan
- Sein Weib
- Der Einäugige
- Der Einarmige
- Der Bucklige Thomas Cilluffo
- 1. Dienerin Hye-Young Moon
- 2. Dienerin Alexandra Oomens
- 3. Dienerin Arianna Manganello
- Kinderstimmen / Stimmen der Ungeborenen Hye-Young Moon Lilit Davtyan Arianna Manganello Martina Baroni Stephanie Wake-Edwards Alexandra Oomens
- Stimmen der Wächter der Stadt Stephen Marsh Kyle Miller Geon Kim
- Keikobad Harald Heinz
- Chor
- Orchester

Veranstaltungsort
Deutsche Oper Berlin
Es war fast eine kleine Kulturrevolution, die Berlins Bürger wagten, als sie vor mehr als hundert Jahren im damals noch unabhängigen Charlottenburg die Deutsche Oper gründeten. Ein eigenes Opernhaus, das explizit auch dem modernen Musiktheater von Richard Wagner an geweiht sein sollte – das war ein klares Gegenmodell zur ehrwürdigen Hofoper Unter den Linden. Und noch dazu war der Bau an der Bismarckstraße ...