» Ü B E R D E H N U N G « – in diesem kammermusikalischen Abend, stellt VOTUM ihre brandneue CD mit selbigem Namen vor.
Die inhaltliche Keimzelle bilden die Schrift »Die Kunst und der Tod« Antonin Artauds und als kongenialer Konterpart dazu, Texte und Sentenzen Simone Weils.

Artauds und Weils kraftvolle Texte werden in » Ü B E R D E H N U N G « von Roger Hanschel auf eine sensible, feingliedrige Weise vertont. Mit seiner Duo-Partnerin, Sängerin Barbara Schachtner, kommen sowohl energisch kraftvolle Momente, als auch fragile, emotionale, zarte Töne zum Ausdruck. Die Interpretation des Duos, Sopran und Saxophon, lässt eine zeitgenössische, klare, fast liedhafte Musik entstehen, die von zwei „Melodie-Instrumenten“ virtuos und facettenreich dem Publikum dargebracht wird.
VOTUM ist ein Parcours zweier Solo-Stimmen, die sich mal im Einklang schwingen, mal als Kontrapunkt zueinander Verhalten. Dazwischen, sind es mannigfaltige Variationen, die Schachtner mit ihrer Stimme und Hanschel mit seinem Saxophon phantasievoll ausloten. VOTUM, ein Sprachrohr für Texte und Inhalte, das sich an menschlichen Zuständen und gesellschaftlichen Strukturen reibt und dabei verschiedene Aspekte erforscht, betrachtet und kontrastiert; und, sich hierfür einer Klaviatur bedient, von emotional tief-wühlend bis stilistisch kühl-sachlich. Dabei überlässt das Duo den von Roger Hanschel vertonten Texten gänzlich Raum. Um nicht zu sagen, das Duo tritt in die zweite Reihe….
Ein feinstofflicher Dialog entsteht, der Energien und Räume freizusetzen vermag, in die das Publikum hineingenommen und dabei bewirtet wird. Um in diesem Bild zu bleiben, ließe es sich bei VOTUM generell von vorzüglichen Gastgebern sprechen, die jeden Gast in einen geistreichen Salon einzutreten bitten - …. ganz im Sinne Simone Weils: „Man muss etwas nach und nach erringen. Und genau jetzt ist der Augenblick dafür“

Weil (1909 - 1943), eine französische Philosophin, Revolutionärin und Freiheitskämpferin, hinterließ ein umfassendes und tiefgrundiges Werk über Gerechtigkeit, Freiheit und Wurde. Sie, die in die Schönheit verliebt war, litt unter dem Leiden und dem Unglück der Menschen so sehr, dass sie an ihre Stelle zu treten verlangte. Der französische Surrealist, Theatertheoretiker, Dramatiker, Schriftsteller und Schauspieler Artaud (1896 - 1948) gilt als einer der Urväter der Performance-Kunst. Seine radikalen, visionären Texte und Theaterkonzepte versinnbildlichen und thematisieren die leidende Existenz „par excellence“.


Abendkasse: 10€/ 15€