Stadtgarten

((( LIVESTREAM ))) BTHVN 2020: Angelika Niescier & Fuchsthone Orchestra

Die Veranstaltung findet ersatzweise als Livestream statt.




BTHVN 2020 - viel wurde und wird in diesem und im nächsten Jahr zu Beethovens 250. Geburtstag aufgeführt. Mit dem Projekt „Re: Immortal Beloved“ hat auch die Initiative Kölner Jazz Haus fünf Kölner Musikerinnen/Komponistinnen beauftragt, sich mit Beethoven auseinanderzusetzen: Beethovens Musik und Ideen aus eigener Perspektive zu bearbeiten, zu transformieren; sich durch sie anregen zu lassen, persönliche »Antworten«, einen Respons zu finden in Formen aktueller improvisierter Musik vor dem Hintergrund unserer deutschen - klassischen - Musikgeschichte und in direktem Bezug auf den »Giganten« Beethoven (und seine ferne, unsterbliche Geliebte). Und gleichzeitig die (so häufig weibliche) Rolle als »Quelle der Inspiration« umzukehren - einmal mehr das Stereotyp »Muse für das künstlerische Schaffen des Genies« aufzubrechen.
Die konzeptionelle Aufgabe in diesem Projekt lautete dann: Wie kann ich - in meiner musikalischen Sprache - ein Beethoven-Werk oder Teile daraus oder seine Texte in einen »heutigen«, zeitgemäßen Kontext aus dem Bereich des Jazz/der improvisierten, aktuellen Musik bringen, mit welchen kompositorischen, improvisatorischen und dramaturgisch-konzeptionellen Mitteln und jenseits von »banalen« Adaptionen mehr oder weniger bekannter Beethoven-Melodien? Wie hat mich Beethoven beeinflusst, und wie kann er mich heute inspirieren? Welche Zitate verwende ich/bearbeite ich, wohin führe ich sie - mit welchen Mitteln? Wie kann ich (und das Ensemble) den Originalkompositionen etwas Anderes, Persönliches und dennoch Verwandtes oder auch Disparates gegenüberstellen und dies einem Publikum erfahrbar machen?
Wir sind höchst gespannt, was die fünf Musikerinnen Rebekka Ziegler, Ulla Oster, Angelika Niescier, Christina Fuchs und Caroline Thon mit ihren - exquisit besetzten - Ensembles an zwei Abenden präsentieren werden!

Wir danken der Beethoven Jubiläums GmbH und dem WDR für die freundliche Unterstützung.

Angelika Niescier

Angelika Niescier ist eine der herausragenden Musikerinnen, die seit einiger Zeit die Konturen der europäischen Jazzszene neu definieren - eine Künstlerin auf Mission, mit grenzenloser Energie, einer reichen Palette an Farben und virtuoser Technik. Sie hat einen ungebremsten Wunsch nach künstlerischer Fortentwicklung und Austausch, der ihre musikalische Reise reich an inspirierenden Begegnungen macht und auch zu Werken für und Kooperationen mit Tanz, Orchester und Chor, Film und Theater führt/e.
Angelika Niescier widmet sich für „Re: Immortal Beloved“ ausschließlich Beethovens Streichquartetten.
Konkrete Teile der Stücke, bestimmte Tonräume oder nur der Gestus werden als Grundprinzip für die Neuentstehungen benutzt. Die angewandten Kompositionstechniken reichen in unterschiedlichen Kombinationen von Reharmonisierung, Einsatz von Fibonacci-Reihen, harmonischer und melodischer Sequenzierung bis hin zur exakten Inversion der Tonfolgen und zur Anwendung aleatorischer Prinzipien.
Die Sextett-Besetzung mit zwei Vibraphonen, Blech, Holz und Rhythmusgruppe ist bewusst gewählt, um die Essenz des Originals in einen komplett anderen Klangraum zu stellen und die Frage nach der eigentlichen Essenz Beethovens Musik aufzuwerfen.

Angelika Niescier erhielt als Bandleaderin und Komponistin einige der renommiertesten Auszeichnungen, wie den Albert-Mangelsdorff-Preis/Deutschen Jazzpreis, den Echo Jazz, zweifach den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, und hatte Residenzen in Moers, Kuala Lumpur, Mexiko City und Tarabya (Türkei). Darüber hinaus arbeitet/e sie für viele Rundfunk- und Fernsehanstalten.
Als international anerkannte Musikerin bereist sie unzählige Länder und performt ihre Musik auf renommierten Festivals (Winterjazz New York, Moers Festival, Jazzfest Berlin, Jazzfestival Molde, Vancouver, Zürich, Elbphilharmonie u.v.m.); sie vertritt ihr Land musikalisch in unterschiedlichen Rahmen auf der ganzen Welt und arbeitet/e mit einigen der großen Namen der internationalen Musikszene.

FUCHSTHONE ORCHESTRA

Orchesterklang und Symphonien sind es zuallererst, was den meisten Menschen spontan zu Beethoven einfällt. Die beiden Leiterinnen und Komponistinnen des FUCHSTHONE ORCHESTRA Caroline Thon und Christina Fuchs setzen sich genau damit auseinander: Welche Spuren der visionären und unbändigen Gestaltungskraft des großen Komponisten Beethoven finden sich in der aktuellen zeitgenössischen Musik wieder? Inwieweit lässt sich Motivik, Instrumentierung und Gestaltung einer Beethovenschen Symphonie auf ein aktuelles Jazzorchester übertragen?
Ihr Ensemble steht für einen ungewöhnlichen und kompromisslosen Kompositionsstil für zeitgenössisches Jazzorchester. Diesmal werden Elemente aus Beethovens Symphonien und Streichquartetten aufgegriffen, umgedeutet und zu etwas Neuem verwandelt. Elektronische Sounds katapultieren in die Jetztzeit und nebenbei stellt sich die Frage, wie nahe der Pianist und Improvisator Beethoven dem wichtigen Element des Solisten in der aktuellen Jazzmusik war.

Christina Fuchs

Die in München geborene Musikerin arbeitet seit 1987 als Saxofonistin, Klarinettistin und Komponistin in verschiedensten Formationen der Neuen und improvisierten Musik und des Jazz. Sie erhielt nationale und internationale Kompositionspreise wie den WDR Jazzpreis. In diesem Projekt versucht sie, den Bogen vom Mythos Beethoven zum Menschen Ludwig zu schlagen: Wie mag es sein, Musik zu hören und zu schreiben, wenn man fast nichts mehr hört? Es bleiben innere Landschaften, einsam und ergreifend wie manche Passagen seiner Musik. Seine explosiv geladenen Pausen werden erzählen, ob es eher bedrückend (wie sein Leiden), aufbrausend (wie sein Temperament) oder tänzerisch (wie sein Humanismus) zugeht.

Caroline Thon

Die in Köln geborene Saxofonistin und Komponistin bewegt sich im Grenzbereich zwischen modernem Jazz und experimenteller zeitgenössischer Musik. Kompositionsaufträge und Preise (Ruth-Preis) bei internationalen Jazzwettbewerben und auch klassischen Festivals (Europäisches Musikfestival) kennzeichnen ihren Weg. Beeindruckt von dem unbändigen und kompromisslosen Schöpfergeist Beethovens geht sie für „Re: Immortal Beloved“ der Frage nach, wie sich das Verstörende und zugleich Betörende, das sich wie ein roter Faden durch seine Werke zieht, in die heutige Zeit übertragen lässt. Was trieb ihn an, Mitmenschen, Gönner und Zuhörer gnadenlos vor den Kopf zu stoßen und gleichzeitig voller Inbrunst wunderschöne Musik, wie zum Beispiel für die berühmte „unsterbliche Geliebte“, zu schreiben?

Besetzung

  • Eva Pöpplein electronic, samples
  • Shannon Barnett, Philipp Schittek, Matthias Schuller, Wolf Schenk trombone
  • Christopher Dell, Evi Filippou vibraphone
  • Reza Askari, Alexander Morsey bass
  • Moritz Baumgärtner, Jens Düppe drums
  • Christina Fuchs & Caroline Thon composition; conduction, arrangement
  • Angelika Niescier, Roger Hanschel, Theresia Philipp, Jens Böckamp, Benjamin Steil saxophone
  • Matthias Schwengler, Heidi Bayer, Matthias Bergmann trumpet
  • Filippa Gojo vocals
  • Zuzana Leharova violine
  • Sebastian Scobel piano
  • Andreas Wahl guitar
Adresse

Stadtgarten

Venloer Straße 40

50672 Köln [ Innenstadt ]

www.stadtgarten.de

Stadtgarten

((( LIVESTREAM ))) BTHVN 2020: Angelika Niescier & Fuchsthone Orchestra

Besetzung

  • Eva Pöpplein electronic, samples
  • Shannon Barnett, Philipp Schittek, Matthias Schuller, Wolf Schenk trombone
  • Christopher Dell, Evi Filippou vibraphone
  • Reza Askari, Alexander Morsey bass
  • Moritz Baumgärtner, Jens Düppe drums
  • Christina Fuchs & Caroline Thon composition; conduction, arrangement
  • Angelika Niescier, Roger Hanschel, Theresia Philipp, Jens Böckamp, Benjamin Steil saxophone
  • Matthias Schwengler, Heidi Bayer, Matthias Bergmann trumpet
  • Filippa Gojo vocals
  • Zuzana Leharova violine
  • Sebastian Scobel piano
  • Andreas Wahl guitar

Veranstaltungsort

Stadtgarten

Seit 1986 ist der Stadtgarten unter der Leitung der Initiative Kölner Jazz Haus die Spielstätte für Jazz in Köln und mittlerweile nach Willen des Landes NRW und der Stadt Köln das „Europäische Zentrum für Jazz und aktuelle Musik“.